
Auf den ersten Blick schien es sich um ein lobenswertes Anliegen zu handeln: ein Gedenken, das die schwierige Lebensrealität von Menschen in der Prostitution ernst nimmt und sich gegen Ausgrenzung und Zwang stellt. Doch bei näherer Betrachtung sorgte insbesondere die Einleitung der Pastorin für Irritation – vor allem durch die klare ideologische Rahmung des angekündigten „Dialogs“.
Unsere erste Vorsitzende Sabine Constabel hat der Jungen Welt ein Interview über die Zustände in der Prostitution in Deutschland gegeben. Sie erzählt, was sie in ihrer tagtäglichen Arbeit erlebt und warum man nicht zwischen Zwangsprostitution und „Sexarbeit“ unterscheiden kann.
Hier geht es zum Artikel in der Jungen Welt.
Vor Kurzem hatten wir die Möglichkeit, als Nürnberger Ortsgruppe von SISTERS e.V. im Bayerischen Rundfunk mitzuwirken – sowohl im Fernsehen als auch im Radio. Der Beitrag trägt den Titel: „Sex gegen Geld – Prostitution normalisieren oder abschaffen?“ und beleuchtet die völlig gegensätzlichen Ansätze zweier Organisationen: Kassandra e.V., die Sexarbeit als reguläres Arbeitsverhältnis etablieren möchte – und uns, SISTERS e.V., die sich für ein Ende der Prostitution und den Schutz der betroffenen Frauen stark machen.
Dass wir an diesem Beitrag teilnehmen konnten, hat uns sehr gefreut. Denn es ist selten, dass Frauen mit Ausstiegserfahrung und kritischer Haltung in einem so großen öffentlich-rechtlichen Format wirklich zu Wort kommen –
ernst genommen, nicht übergangen, nicht diffamiert werden. Wir durften sprechen, wir wurden gehört.
Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg hat einen offenen Onlinekurs mit dem Titel „Prostitution: eine Arbeit wie jede andere?“ für die politische Bildung an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, der sich an Lehrerinnen, Sozialarbeiterinnen und Interessierte wendet, entwickelt. Unsere erste Vorsitzende, Sabine Constabel, führt mit kurzen Statements in die einzelnen Module ein.
Unserem Verein wird vorgeworfen „strukturell antisemitisch“ zu argumentieren. Dies können und wollen wir so nicht stehen lassen.
Wir brauchen Ihre Unterstützung: Gofundme
Hier die ganze Geschichte:
Wer wir sind
SISTERS e.V. ist ein rein ehrenamtlich arbeitender Verein, der seit 2015 Frauen hilft, aus der Prostitution auszusteigen. Mit aktuell rund 670 Mitgliedern und in 13 deutschen Städten aktiven Ortsgruppen klären wir bundesweit über das System Prostitution auf und helfen Frauen aus der Prostitution auszusteigen. Dazu betreiben wir seit 2018 eine Ausstiegswohnung in Stuttgart, aber auch in anderen Gegenden können Frauen sofort, wenn sie sich an uns wenden, aus der Prostitution aussteigen. Wir helfen ihnen beim Lebensunterhalt und unterstützen den Einstieg in ein Leben jenseits der Prostitution. Diese Ausstiegshilfe ist wertvoll, aber nur ein kleines Pflaster auf der großen Wunde der vielen ausgebeuteten Frauen. Daher machen wir uns für eine Gesetzesänderung stark, die die Nachfrage und Ausbeutung eindämmt: wir unterstützen die Forderung nach dem Nordischen Modell in Deutschland.
Auf der Seite der Frauen: Der schwedische Kommissar Simon Häggström diskutiert mit deutscher Sozialarbeiterin und Kommissarin das Nordische Modell
Simon Häggström ist Leiter der Einheit für Menschenhandel und Prostitution bei der Stockholmer Polizeibehörde. Er ist aber nicht nur Kriminalkommissar sondern auch Autor. In seinem kürzlich auf Deutsch veröffentlichen Buch „Auf der Seite der Frauen“ berichtet Simon Häggström darüber, wie die Arbeit eines Polizisten unter dem Nordischen Modell aussieht.