Beim letzten Fachtag zum Ausstieg aus der Prostitution für die Mitglieder von SISTERS und Solwodi, stand der Praxisbezug aller Lehrinhalte im Vordergrund. Deshalb startete der Fachtag mit dem Überblick über die Prostitution in Deutschland und legte den Schwerpunkt auf die spezifische Lebenssituation der über 90% Ausländerinnen, die in der Prostitution leben.
SISTERS – für den Ausstieg aus der Prostitution! e.V. war erfolgreich mit einem Stand auf dem Berliner Stadtfest vertreten, als die Prostitutions-Lobby den Zugang zum SISTERS Stand blockierte und dort ausliegende Flyer entwendete. Die Veranstalter des Stadtfestes konnten die illegalen Aktivitäten der Prostitutionslobby stoppen. SISTERS hat bei der Berliner Polizei Anzeige erstattet. Aber es gibt auch Positives zu berichten:
Kurz bevor am 1. Juli 2017 das umstrittene Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) in Kraft tritt, haben SISTERS e.V. und der Landesfrauenrat Baden Württemberg in der Landespressekonferenz Stuttgart die Kampagne #RotlichtAus vorgestellt.
Die Gleichstellungsbeauftragten der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart veranstalten am 5. Juli 2017, 15 bis 21.15 Uhr ein Symposium und eine Kunstauktion für den Ausstieg aus der Prostitution im Vortragssaal der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Am Weißenhof 1, 70191 Stuttgart.
Mittlerweile engagieren sich viele Mitglieder von SISTERS e.V. gegen Prostitution und für die Prostituierten. Oft fehlen jedoch noch Kenntnisse, wie den prostituierten Frauen konkret aus der Prostitution geholfen werden kann. An dem Fachtag für Sisters und die Mitarbeiterinnen von Solwodi am Samstag, 22. Juli, werden deshalb Kenntnisse zur Ausstiegsbegleitung von Prostituierten praxisorientiert vermittelt. Aufgrund der ausgesprochenen Praxisbezogenheit eignet sich die Veranstaltung insbesondere für diejenigen, die tatsächlich Frauen beim Ausstieg begleiten oder zukünftig begleiten möchten. Um vorherige Anmeldung an mail@sisters-ev.de wird gebeten.
Sisters-Vorsitzende Leni Breymaier im Interview mit den Stuttgarter Nachrichten: „Eine ganze Mädchengeneration landet zum Anschaffen in Deutschland, begleitet von männlichen Verwandten, die nach jedem Freierbesuch das Geld abholen.“
„Während wir von weiblicher Selbstbestimmung reden, werden Tausende Frauen in unser Land verschleppt und zur Prostitution gezwungen. Es wird Zeit, das zu ändern – mit einem Gesetz gegen die Freier.“ Das schreibt Johannes Böhme in der aktuellen ZEIT.