Am 30. Juli findet jährlich der Internationale Tag gegen Menschenhandel statt. An diesem Tag wird auf Menschenhandel als eine extreme Form der Ausbeutung und eine schwere Menschenrechtsverletzung hingewiesen. Die SISTERS Ortsgruppe Frankfurt – Rhein Main hat das zum Anlass genommen, um vor Ort über die Zusammenhänge zwischen Prostitution und Menschenhandel aufzuklären.

Die Gruppe informierte Bürgerinnen und Bürger in der Frankfurter Innenstadt mit einem Infostand, Plakaten und Flyern. Zum Beispiel über die Tatsache, dass in der EU und auch in Deutschland, Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung, die am weitesten verbreitete Form des Menschenhandels ist. Etwa 95% der in der EU registrierten Opfer des Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung sind Frauen und Mädchen. Deutschland spielt hier eine zentrale Rolle, denn durch die Liberalisierung der Prostitution 2002 ist die Nachfrage nach Prostitution stark angestiegen. Laut einer Studie der EU hat Deutschland inzwischen den größten Prostitutionsmarkt Europas. Dadurch hat sich Deutschland immer mehr zum „Bordell Europas“ entwickelt. Menschhandel und sexuelle Ausbeutung in der Prostitution finden dabei längst nicht nur im sogenannten „Dunkelfeld“ statt, sondern auch in Zusammenhang mit behördlich zugelassenen Bordellen, wie zum Beispiel der Strafprozess um das Stuttgarter Bordell Paradise gezeigt hat.

In Gesprächen mit Passant*innen informierte die Gruppe auch zum Nordischen Modell, mit dem andere Länder gegen Prostitution und Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung erfolgreich vorgehen. Deutlich wurde dabei: Deutschland muss hier mehr tun, denn Frauen und Mädchen sind keine Ware. Die Resonanz der Frankfurter Bürgerinnen und Bürger war mehrheitlich sehr positiv und die Gruppe wurde darin bestärkt, solche Kampagnen in Zukunft zu wiederholen.

Bei Interesse an der Arbeit der Ortsgruppe Frankfurt – Rhein Main können Sie hier Kontakt aufnehmen:  ortsgruppe-frankfurt-rheinmain@sisters-ev.de