Pressekonferenz am 28. September, 11 Uhr, Bundespressekonferenz Berlin, Raum 107
Wir wollen Ihnen den gerade gegründeten gemeinnützigen Verein vorstellen: „SISTERS – für den Ausstieg aus der Prostitution! e.V.“ Ein Verein, der für Prostituierte und gegen Prostitution kämpft.
Denn dass das von der Politik auch in naher Zukunft leider nicht zu erwarten sein wird, zeigt schon die „Fachtagung“, die das Schwesig-Ministerium für den 1./2. Oktober plant. Statt nach Jahren der Debatten endlich zu handeln und die Gesetzesreform vorzulegen, werden wieder einmal „Expert*innen“ referieren, und zwar ausschließlich solche, die ausgewiesene BefürworterInnen der Prostitutionsindustrie sind, sowie, so die Einladung wörtlich: „Akteur*innen aus dem Feld der Sexarbeit (z.B. Berufsverband für sexuelle Dienstleistungen)“. Dieser sogenannte Berufsverband ist erwiesenermaßen vor allem eine Lobby der Sexindustrie. Und was das Wort „Sexarbeit“ angeht: Das haben die über 90 Prozent der meist ausländischen Zwangs- und Armutsprostituierten noch nie gehört, geschweige denn ihre Rechte.
Um diese Mehrheit der Mädchen und Frauen in der Prostitution geht es uns. Ihnen wollen wir beistehen. Jetzt! Wer sind wir? SISTERS wurde gegründet von einer Sozialarbeiterin, einer Politikerin, einer Gewerkschafterin, zwei Journalistinnen, einer Psychologin, sowie einer „freiwilligen“ Ex-Prostituierten. Wir alle haben jahrelange Erfahrungen in der Arbeit mit Prostituierten und für sie. Jede und jeder, der die gleichen Ziele verfolgt, kann Mitglied des Vereins werden.
Wir sind im Begriff, ein Netzwerk aufzubauen, das
1. Frauen in der Prostitution und beim Ausstieg hilft.
2. Aufklärungsveranstaltungen mit ExpertInnen, auch (Ex)Prostituierten, über Prostitution anbietet: in Schulen, Bildungseinrichtungen, BürgerInnen-Initiativen, Politveranstaltungen etc.;
3. Medien Informationen und Kontakte anbietet.
Wir sind im Begriff, uns mit Initiativen und Organisationen zu vernetzen, die ähnliche Ziele verfolgen; das heißt, für die Prostitution ebenfalls ein schwerer Verstoß gegen die Menschenwürde und Menschenrechte ist, und die von einer Welt ohne Prostitution träumen. Unrealistisch? Keineswegs. Schließlich war auch die Abschaffung der Sklaverei vor noch gar nicht so langer Zeit eine Utopie. Wir wollen nun nicht länger mit ansehen, wie Deutschland zur europäischen Drehscheibe des Frauenhandels und zum Einreiseland für Sextouristen verkommen ist. Wir wollen handeln.
Sie erreichen uns unter: SISTERS – für den Ausstieg aus der Prostitution! e.V., Postfach 150134, 70075 Stuttgart, mail@sisters-ev.de.
Der Vereinsvorstand von Sisters e.V.: Sabine Constabel, Dipl.Sozialarbeiterin. Leni Breymaier, Gewerkschafterin und stellv. Vorsitzende der SPD Baden-Württemberg.