Neuigkeiten, Presse, Events


Menschenunwürdige Zustände in der Prostitution in Frankfurt beenden

SISTERS Ortsgruppe Frankfurt – Rhein Main fordert in einem Offenen Brief an die Frankfurter Stadtverordneten ein Umdenken in der Prostitutionspolitik

Lange herrschte in der Frankfurter Kommunalpolitik Schweigen zum Thema Prostitution, egal ob bei frauenpolitischen Veranstaltungen oder in Berichten zum Bahnhofsviertel, dem Hot Spot für Drogen und Prostitution in Frankfurt. Die Frauenpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Christina Ringer, hat das mit ihrem Antrag „Menschenunwürdige Zustände in der Prostitution beenden“ vom Dezember 2023 geändert.

Darin fordert sie eine Reihe von Maßnahmen u.a. Prävention und Aufklärung, ein Modellprojekt zum Ausstieg sowie die Wiedereinrichtung des Fachbeirats zu Prostitution und eine Diskussion über das Nordische Modell. Seit Wochen wird über die Vorschläge der CDU im Frankfurter Römer kontrovers diskutiert. Die Regierungskoalition aus SPD, Grüne, FDP und Volt lehnt den Antrag ab. Von Bagatellisierung (ältestes Gewerbe der Welt) bis Idealisierung (es gibt Frauen, die stolz darauf sind) ist bei den Begründungen alles dabei. Und das obwohl in diesen Tagen der Mordfall eines Freiers an einer Frau, die in Frankfurt als Prostituierte tätig war, vor dem Landgericht Frankfurt verhandelt wird.

Wir finden: Hier ist nichts in Ordnung und es ist gut, dass das Thema in Frankfurt endlich mal auf der politischen Agenda steht! Daher hat sich die SISTERS Ortsgruppe Frankfurt – Rhein Main in einem Offenen Brief an alle Stadtverordneten gewandt. Darin fordert die Gruppe ein Umdenken in der Frankfurter Prostitutionspolitik in Anlehnung an das Nordische Modell und weist auf erfolgreiche Modelle aus anderen Städten wie Wiesbaden hin.

Die Gruppe macht deutlich: „Wir möchten in einer Stadt leben, die sich klar gegen Ausbeutung und Gewalt an Frauen, auch denen in der Prostitution, positioniert. Einer Stadt, in der Frauen nicht von fremden Männern mit „Jobangeboten“ konfrontiert werden, in der männliche Touristen und Messebesucher nicht ganz selbstverständlich Empfehlungen für Bordelle erhalten, während im Bahnhofsviertel offen für Prostitution (an-) geworben wird.“

Sie fordert die Frankfurter Politik auf umgehend Maßnahmen zu ergreifen, die sicherstellen, dass Ausbeutung und Gewalt in der Prostitution durch Prävention, Schutzmaßnahmen und Ausstiegsperspektiven wirksam bekämpft werden und das Gleichberechtigung und der Schutz von Würde und Integrität für allen Frauen und Mädchen in Frankfurt gelten.

Zudem hat sie die Stadtverordneten zu Lesung und Gespräch mit Huschke Mau zum Internationalen Frauentag am 7. März in Frankfurt eingeladen, um sich selbst ein Bild zu verschaffen.

Link zum Offenen Brief der SISTERS Ortsgruppe Frankfurt – Rhein Main: Offener Brief

Link zur Veranstaltung mit Huschke Mau: 7.3.24, 19.30 Uhr: Entmenschlicht – Warum wir Prostitution abschaffen müssen (hausamdom-frankfurt.de)

Link zur Aufzeichnung der Veranstaltung

Links zur Berichterstattung über die Diskussion in der Frankfurter Kommunalpolitik:

Journal Frankfurt Nachrichten – Streit im Römer: CDU denkt über Sexkaufverbot nach – Debatte über Prostitution in Frankfurt (journal-frankfurt.de)

Frankfurt: Prostituierte unterstützen

Link zum Antrag der CDU-Fraktion Frankfurt: CDU IM RÖMER – Menschenunwürdige Prostitution beenden! (cdu-fraktion-frankfurt.de)

Kontakt für Rückfragen: ortsgruppe-frankfurt-rheinmain@sisters-ev.de