Selten war sich die Linke so einig wie bei der Bewertung der Prostitution. Diese sei „Sexarbeit“, eine Dienstleistung wie jede andere auch, und jede staatliche Regulierung abzulehnen. Dass alle Statistiken, Untersuchungen und Berichte dagegen sprechen, hat hier keinen Einfluss.
Warum aber ist die Verteidigung der „Sexarbeit“ für die gegenwärtige Linke so wichtig, dass sie hier alle Reflexion fahren lässt? – Die Antwort liegt im falschen Konstrukt der „Sexarbeit“ selbst: dahinter steht die Verdrängung der Körperlichkeit, der Sexualität und der objektiven Grenzen, die das kapitalistische Patriarchat auch dem eigenen Lebensentwurf setzt. Schaut man sich die Realität der „Sexarbeit“, der Prostitution, genauer an, so liegt die Sache eigentlich eindeutig.