Beim letzten Fachtag zum Ausstieg aus der Prostitution für die Mitglieder von SISTERS und Solwodi, stand der Praxisbezug aller Lehrinhalte im Vordergrund. Deshalb startete der Fachtag mit dem Überblick über die Prostitution in Deutschland und legte den Schwerpunkt auf die spezifische Lebenssituation der über 90% Ausländerinnen, die in der Prostitution leben.
Nach diesem Überblick ging es über zu den rechtlichen Rahmenbedingungen der Hilfen. Das EU Recht ist mitunter zwar trocken, aber ein stabiles Wissensfundament in diesem Bereich, lässt uns die Hilfen sehr zielgruppengenau platzieren.
Aufbauend darauf ging es um Arbeit und Bewerbung. Wie kann ein passender Arbeitsplatz für eine Prostitutions-Aussteigerin gefunden werden? Von der Bewerbung bis hin zum Arbeitsvertrag und den dafür erforderlichen Formalien wurde alles ausführlich erklärt und gezeigt.
Im letzten Teil der Tagung ging es um Vorschläge und den Austausch zur Initiierung kommunaler Hilfsangebote. Es wurden Wege und Strategien aufgezeigt, zielgruppenspezifische Hilfen in der eigenen Kommune anzuregen. Auch das große Thema „Ausstiegswohnung“ fand hier noch seinen Platz: Erfahrungen damit wurden ausgetauscht und Tipps zur Umsetzung vor Ort gegeben.
Es war ein thematisch voller Tag und so manches Thema hätte noch ausführlicher besprochen werden können. Wir bleiben dran – der nächste Fachtag ist schon wieder in Planung.
Ganz herzlichen Dank an alle Referentinnen und all diejenigen, die keine Mühen gescheut haben den Fachtag zu ermöglichen. Und herzlichen Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die mit ihren Erfahrungen den Tag bereichert und wertvolle Impulse gegeben haben. Eure engagierte Arbeit für die prostituierten Frauen ist ein großer Gewinn und wird es uns ermöglichen, ein flächendeckendes Netz wirksamer Ausstiegshilfen aufzubauen.